Brauchtum im ländlichen Raum Erntefeste mit Erntekrone und Strohpuppen

Lehrprojekt der Gemeinde Papendorf mit Schülerinnen und Schülern der 5. Klassen der Realschule der Warnowschule Papendorf in Zusammenarbeit mit der Papendorfer Agrargenossenschaft e.G.

(Bilder und Text: Sozialausschuss der Gemeinde Papendorf)

Nicht nur die Gemeindevertreter aus unserer Gemeinde, sondern alle Einwohnerinnen und Einwohner sind sehr daran interessiert, dass Traditionen und Bräuche, die in der Gemeinde gelebt werden, an die nächste Generation weitergegeben werden, damit sie nicht in Vergessenheit geraten.
So verhält es sich auch mit den Bräuchen, die im Zusammenhang mit der Erntezeit gefeiert werden, die  „Erntefeste in der Gemeinde Papendorf“.

Der Ausschuss für Schule, Jugend, Kultur, Sport und Soziales der Gemeindevertretung   Papendorf hat es sich zur Aufgabe gemacht, über dieses Brauchtum und die Tradition im Zusammenwirken mit der Realschule der Warnowschule Papendorf und der Papendorfer Agrargenossenschaft e.G. im Schulunterricht zu informieren bis dahin, dass die Schülerinnen und Schüler jeder 5. Klasse eigenständig zum Entefest 2025 eine Erntekrone binden und schmücken werden. Diese werden ausgestellt und alle  Besucher des Erntefestes sind eingeladen, ihr Votum für die Platzierung der Erntekronen abzugeben.

Wie gestaltet sich der theoretische und praktische  Unterrichtsteil?
In der 1. September vom 03. –  06.09.24 hatte Frau Angelika Reichelt für jede 5. Klasse der Warnowschule einen Unterrichtsblock (90 Minuten) angeboten zum Thema Brauchtum im ländlichen Raum.
Insgesamt 92 Schülerinnen und Schüler haben an dem theoretischen Teil zum Thema Brauchtum im ländlichen Raum teilgenommen. Mit Unterstützung der Universität – der Richard Wossidlo-Forschungsstelle wurde eine PowerPoint zum Thema Erntebräuche in Mecklenburg im 18. und 19. Jahrhundert zur Verfügung gestellt. Das Freilichtmuseum Klockenhagen unterstützte mit Filmmaterial sowie Informationen und Bildmaterial der Erntezeit in der DDR. Während des theoretischen Unterrichts hatte jede Klasse einen Fragenkatalog erarbeitet in Vorbereitung auf den Besuch in der Papendorfer Agrargenossenschaft e.G. in Papendorf.

Am 10 und 17.09.24 besuchten die Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen die Papendorfer Agrargenossenschaft e.G. Der Vorsitzende Steven Hirschberg konnte viele Informationen zur Ernte, zu den Maschinen und zu der Vermarktung von Getreide geben. So wurde erklärt, was ist eine Gosse?  In die Gosse wird das Getreide gefüllt, dass durch einen Elevator (Fahrstuhl) in die Siloparzelle mit Ofen befördert wird (Getreidespeicher). Warum stehen so viele weiße   Getreidesäcke auf dem Hof der Agrargenossenschaft? Darin befindet sich das neue Saatgut (Mais, Gerste und Weizen) für die Neusaat 2025.  Welches Getreide wird in der Lagerhalle gelagert und wie viel Getreide wird für die Herstellung von einem Weizenbrötchen benötigt? In der Lagerhalle wird Weizen und Gerste gelagert. Die Gerste wird an Brauereien verkauft. Für den Teig zur Herstellung eines Brötchen werden zwei Handvoll Weizen benötigt!

Wie geht das Projekt Brauchtum im ländlichen Raum weiter?

Es schließt sich das Schneiden der Weiden an, aus denen dann die Erntekronen gebunden(geflochten) werden.

Die Papendorfer Agrargenossenschaft e.G. schneidet in Papendorf hinter der neuen Sporthalle an der Warnow die Weiden und dazu werden sie von den Schülerinnen und Schüler der 5. Schulklassen begleitet. Hier erhalten die Schülerinnen und Schüler die Informationen zu den Weiden. Warum werden Weiden in der kalten Jahreszeit geschnitten? Wieso ist es wichtig, das die Weiden geschnitten werden? Warum fallen/brechen die Weiden auseinander?
Der Bauhof des Amtes Warnow West unterstützt ebenfalls das Projekt mit dem Weiden schneiden.
Die Mitarbeiter des Bauhofes schneiden die Weiden zwischen Sildemow und Gragetopshof, diese werden zur Warnowschule in Papendorf gebracht und werden dort gelagert.
Aus diesen Weiden werden die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung der erfahrenen Einwohnerinnen und Einwohner die vier Erntekronen-Gestelle binden.
Es folgt dann das Schneiden der vier Getreidesorten, Gerste, Roggen, Hafer und Weizen. Die Getreidesorten müssen sortiert, gebündelt und zum Trocknen aufgehängt werden.

Im Juli/August werden dann die vier Erntekronen gebunden und zum Erntefest am 30.08.2025 präsentiert, ausgestellt, bewertet und prämiert!
Der genaue Verfahrensweg/Ablaufplan wird mit der Schulleitung abgesprochen, da diese Arbeiten, wie das Binden der Erntekrone, in die Ferienzeiten fallen könnten und damit können die Schülerinnen und Schüler nur in Absprache mit den Erziehungsberechtigten diese Arbeiten ausführen. Aber vielleicht schaffen wir es noch in der Schulzeit, denn die Sommerferien 2025 beginnen erst Mitte Juli.

Ein schönes Schulprojekt, das sich mit dem Brauchtum und mit den Traditionen im ländlichen Raum befasst, das die ältere Generation mit der jungen Generation zusammenbringt.
In Absprache mit der Schulleitung wird dieses Projekt für die  5. Klassen im Schuljahr 2026/2027 in den Schulablaufplan aufgenommen.
Zum Erntefest 2027 werden dann wieder die Erntekronen der Schülerinnen und Schüler gebunden, präsentiert und prämiert!